Seit meinem ersten Kurzpreview über den neuen Social Media Browser Rockmelt sind mittlerweile vier Wochen vergangen. In diesem guten Monat hatte Rockmelt genug Zeit sowohl seine Stärken als auch Schwächen auszuspielen.
Das größte Pro und gleichzeitig das größte Contra für Rockmelt ist die Einbindung der sozialen Netzwerke in die Browseroberfläche. Bei der täglichen Arbeit im Browser lenkt dies wirklich massiv ab. Ich habe das subjektive Gefühl nichts geschafft zu bekommen, wenn ich in Rockmelt arbeite. Ständig blinkt ein Facebook Profil oder verlangen neue Tweets nach Aufmerksamkeit. Wie sehr dies jemanden ablenkt, muss jeder für sich selbst entscheiden, mir war es teilweise etwas zu viel. Vor allem das Sammeln von Feeds besuchter Seiten sorgt schnell für Unübersichtlichkeit.
Surft man privat und möchte etwas über Twitter weitergeben oder bei Facebook teilen, beschleunigt der „Share – Button neben der Adresszeile den Vorgang ungemein. Hierfür wurde Rockmelt konzipiert und funktioniert reibungslos.
Die generelle Performance von Rockmelt ist auch mit vielen Feeds, die ständig aktualisiert werden, Chrome – üblich schnell. Leider hat sich herausgestellt, dass entgegen anders lautenden Ankündigungen nicht alle Chrome Extensions funktionieren. Das Rockmelt Team arbeitet aber an diesem Problem und hat mit einem der nächsten Updates Abhilfe versprochen.
Was mir bei den ersten Einsätzen von Rockmelt nicht aufgefallen war, obwohl ich die Suchfunktion gelobt habe, ist das komplette Ausblenden von AdWords Anzeigen. Man darf gespannt sein, ob Google dies so hinnimmt, sollte sich Rockmelt etablieren. Bei einem potentiellen Einstieg bzw. einer kolportierten Übernahme von Rockmelt durch Facebook, würde dies Facebook natürlich alle Möglichkeiten geben, eigene Placements zu schalten.
Im ersten Kurztest hatte ich die Vermutung aufgestellt, dass die Anmeldeprobleme bei Twitter auf die allabendliche Überlastung der Twitterserver zurückzuführen ist. Dem ist aber anscheinend nicht so. Sporadisch treten immer wieder Anmeldeprobleme bei Twitter vie Rockmelt auf, die über die normale Weboberfläche nicht reproduzierbar sind. Vereinzelt traten Anmeldeprobleme auch bei Facebook auf, was zu einem kompletten Freeze von Rockmelt führt. Abhilfe schaffte dabei nur das Abschießen des Prozesses und Neustart der Anwendung.
Ein anderes Problem, welches sich aber als ungleich lästiger herausstellte, trat in den ersten zwei Wochen des Beta – Tests auf: Rockmelt schien vereinzelt Probleme mit AirPort auf dem MacBook Pro zu haben, was dazu führte dass die bestehende Internetverbindung beendet wurde. Eins der ersten Updates von Rockmelt scheint dieses Problem aber behoben zu haben.
Abschließend bleibt zu sagen, dass Rockmelt ein, trotz früher Beta – Phase, sehr stabiler Browser ist. Die fehlende Unterstützung für manche Chrome Extensions stört, soll aber behoben werden.
Im Endeffekt hält Rockmelt was er verspricht. Rockmelt verbindet den Nutzer dauerhaft mit allen gängigen sozialen Netzwerken. Mir persönlich ist dies mitunter zu viel, aber dies möchte ich Rockmelt nicht ankreiden.
In den letzten Tagen kam Bewegung in den Markt der sozialen Browser. Der Browser Flock verabschiedet sich in der neuen Version von der Mozilla – Engine und sattelt um auf Chrom. Damit geht nicht nur ein beträchtlicher Geschwindigkeitsschub einher, auch setzen Rockmelt und Flock nun auf der selben Engine auf. Es wird spannend sein zu beobachten welches Team mehr aus den Voraussetzungen macht. Demnach wird der nächste Mudcheck dem generalüberholtem Flock gewidmet, um abschließend ein Urteil über den perfekten sozialen Browser zu treffen.