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Eclipse Orion – IDE im Browser

Eclipse ist eine der beliebtesten IDEs am Markt: Open Source, erweiterbar durch PlugIns, komfortabel in der Benutzung. Als in Java geschriebene Anwendung aber auch ein echtes Schwergewicht, das schwächer ausgestattete Systeme des öfteren an die Grenzen bringt.
Kurz nach der EclipseCon wurde nun die Version 1.0 von Eclipse Orion vorgestellt. Orion soll die gewohnten Entwicklerwerkzeuge ohne Installation im Browser darstellen. Der Morast hat sich angesehen, wie das ganze funktioniert. Continue reading “Eclipse Orion – IDE im Browser” »

Apple veröffentlicht Xcode 4

*Update: Die Lösung für das Installationsproblem von Xcode 4*

Ohne große Ankündigungswelle hat Apple heute die neue Version der hauseigenen Developer Tools Xcode veröffentlicht.
Mit Xcode 4 stehen den Apfel – Entwicklern einige Änderungen ins Haus. Die erste Änderung fällt schon beim Bezug von Xcode 4 auf: Xcode ist nicht mehr kostenlos.
Fand sich Xcode bisher auf den DVDs die einem Mac beiliegen oder konnten nach Registrierung im Developer – Programm kostenlos gedownloaded werden.
Den direkten Download über die Developer Seite gibt es nur noch für Mitglieder mit einem kostenpflichtigen Abo im Dev Programm, ob für iOS oder Mac ist dabei nicht entscheidend.
Wer die 99 Dollar pro Jahr scheut kann Xcode 4 auch über den Mac App Store beziehen, der Preis ist mit 3,99 Euro für Entwickler moderat ausgefallen.
Für den normalen Benutzer ist diese Änderung allerdings ärgerlich. Einige Xcode Dateien benötigt man bekanntlich für Homebrew oder Macports Anwendungen.

Neue Xcode 4 Features
Neben dem Wandel zur kostenpflichtigen Version, hat sich bei Xcode auch einiges unter der Haube verändert. Augenscheinlich ist, dass sich die verschiedenen Fenster die einen beim Öffnen eines Projekts begrüßten, verschwunden sind. Es gibt in fast jeder Ansicht nur noch ein Fenster. Dafür wurden verschiedene Elemente der Benutzeroberfläche hinzugefügt, die die Funktionen der Fenster ersetzen.
Die Jump Bar ist eine Breadcrumb ähnliche Navigationsleiste wie man sie aus dem Finder oder auch dem Windows 7 Explorer kennt, die die einzelnen Elemente des Verzeichnisbaums klickbar macht und so eine einfache Navigation in der Struktur des Projekts erlaubt.

Der Interface Builder findet sich nun vollständig in Xcode 4 integriert und läuft nicht mehr als separate Anwendung. Drag and Drop Funktionalität für verschiedene UI Elemente ist natürlich enthalten und geht soweit dass die grafischen Elemente direkt mit dem passenden Source Code verbunden werden können.
Ein Feature, das die tägliche Arbeit um einiges übersichtlicher gestallten wird ist der Assistant. Ändert man eine Funktion oder ein Objekt, entfaltet Xcode automatisch eine Struktur, die alle betroffenen Dateien zeigt.

Perfomance
Einen Performance Schub verspricht Apple sich von dem Open Source Compiler LLVM, der von Apple gehörig aufgebohrt wurde. Zweimal schneller als GCC soll das gute Stück sein, unabhängig von iPhone, iPad oder Intel Mac Applikation. Unterstützt wird C, C++ und selbstredend das Apple eigene Objective C.
Eine Neuerung die mit LLVM einhergeht ist Fix – It bzw. Live Issues. Der Compiler werkelt konstant im Hintergrund und überprüft den gerade geschriebenen Code. Verschreibt man sich z.B. bei dem Namen einer Variabel schlägt Xcode die richtige Schreibweise vor. Syntax Checks und vergessene Semikolon gehören laut Apple damit auch der Vergangenheit an.
Der Version Editor vergleicht zwei Versionen nebeneinander im Xcode Fenster. Ein Schieberegler zwischen den Fenstern kann benutzt werden um zu verschiedenen Punkten in der Vergangenheit des Projekts zurückzuspringen. Natürlich arbeitet der Version Editor mit Subversion und Git zusammen.
Xcode 4 bringt mit LLDB einen neuen Debugger mit, den Apple dem LLVM Projekt zur Verfügung stellt. Wie LLVM soll LLDB um einiges performater sein, als bisherige Systeme und gerade im Multi Core Bereich seine Stärken ausspielen.
Instruments bildet eine komplette Testumgebung ab und kann auch Open GL Grafik Leistung von iOS Apps verfolgen und aufzeichnen und den Speicherverbrauch verfolgen.

Apple gibt dem geneigten Entwickler mit Xcode 4 eine mächtige und Umfangreiche IDE an die Hand. Kleiner Wermutstropfen ist der Wechsel zu einem kostenpflichtigen Modell, auch wenn 3,99 € sehr günstig sind. Ob und wie stark Apple die Preisschraube hier anziehen wird, bleibt abzuwarten.
Auch die Möglichkeit den Lieblingseditor in Xcode einzubinden ist stark beschnitten worden, so dass man mit der Xcode Oberfläche vorlieb nehmen muss.
Das Installationspaket von Xcode 4 schlägt mit 4,1 Gb ordentlich zu buche, gerade bei Bezug über den Mac App Store sollte man also Geduld mitbringen. Ein Installationsproblem dass im Dev Forum häufiger erwähnt wird betrifft die Uhrzeit und das Datum des Betriebssystems. Geht diese falsch und liegt das Datum in der Vergangenheit, verweigert Xcode die Installation mit dem Hinweis auf ein veraltetes Betriebssystem.