Archiv der Kategorie: Linux

SteamOS auf Linux-Basis

Da dürften die Spielerherzen im Zeichen des Pinguins höher schlagen. Valve hat angekündigt mit dem SteamOS ein Betriebssystem auf Linux-Basis zu veröffentlichen, mit dem endlich standesgemäß gezockt werden kann. Nicht nur der Linux-Unterbau soll hier für neue Nutzer sorgen, auch die Anbindung ins heimische Entertaintment-Ökosystem. Continue reading “SteamOS auf Linux-Basis” »

Danke Linus

I’m doing a (free) operating system (just a hobby, won’t be big and
professional like gnu)

Linus Benedict Torvalds, 26.August 1991

Danke Linus!

Danke für dein kleines Betriebssystem, das nicht groß oder professionell wird
Danke für das Internet
Danke für 693 Distributionen
Danke für Sicherheit
Danke für Supercomputer
Danke für ein quelloffenes Mobilfunk-OS
Danke für Tux

Auf die nächsten 20 Jahre

Was lange währt… Putty 0.6.1

Vier Jahre sind ins Land gegangen seit die letzte Version von Putty, dem beliebten SSH Client – Terminal veröffentlicht wurde. Unverhofft wurde nun vor ein paar Tagen Version 0.6.1 von Putty veröffentlicht.

Gerade unter Windows erfreut sich Putty großer Beliebtheit, kann man mit dem Programm doch Terminal – Sitzungen auf entfernten Servern starten. Dabei unterstützt Authentifizierung mit SSH, Telnet und Rlogin.
Wer nach vier Jahren Entwicklungszeit nun eine Feature – Welle erwartet, wird enttäuscht werden. Natürlich finden sich neue Features, aber das Hauptaugenmerk dürfte den Bugfixes gegolten haben.

Zu den wichtigen neuen Features gehört mit Sicherheit die Unterstützung von SSH2 mittels GSSAPI und damit auch der Support von Kerberos. X11 Weiterleitung unter Windows funktioniert nun auch gegenüber einem lokalen X-Server, die passende X-Authority Datei voraus gesetzt.
Unter Windows 7 unterstützt Putty nun auch die Aero Oberfläche samt Jump Marks.
Für Unix Systeme kann Putty 0.6.1 mit GTK 2 kompiliert werden, was für´s Auge.
Eine komplette Liste der Änderungen findet sich in der Putty Mailingliste.

Ich persönlich bin in den letzten Jahren mit Putty 0.6.0 gut zurecht gekommen, hatte aber auch nicht mit komplizierten Settings zu tun, in denen ich Ports forwarden musste (wo Putty ja seine Schwächen hat(te?)). Als Unix User ist man verwöhnt was Terminals angeht, im Windows Bereich wird die Luft neben Putty schon dünn.
Bis Windows Vista konnte man auf HyperTerminal zurückgreifen, seit Vista ist HT aber nicht mehr enthalten und muss kostenpflichtig nachgerüstet werden oder auf die Windows Remote Shell zurückgegriffen werden. Ein winrs ?/ in die Eingabeaufforderung ermöglicht dies.
Telnet Clients gibt es wie Sand am mehr für jedes gängige Betriebssystem, auf Grund der Klartext-Übertragung von Passwörtern ist davon aber mittlerweile nur noch abzuwarten.
Bleibt zu hoffen, dass Putty 0.6.2 nicht wieder vier Jahre auf sich warten lässt.

openSUSE:Medical – Linux für Ärzte

Für jede Anforderung gibt es mittlerweile eine passende Linux – Distribution, von der Desktop – Distribution bis hin zum kompletten Tonstudio. Zu den ernsthafteren und ambitionierteren Linux – Distributionen gehört openSUSE:Medical.
Ziel der Distri ist es Ärzten, Kliniken und Praxen eine Distribution an die Hand zu geben, die den täglichen Arbeitsablauf in einer Arztpraxis abbilden und erleichtern kann. Mitte 2010 wurde der Gecko für Heilberufe in einem frühen, nur eingeschränkt lauffähigem, Preview mit der Versions – Nummer 0.0.6 vorgestellt. Aktuell präsentiert das Projekt mit Version 11.4 ein stable Release, geeignet für den täglichen Einsatz.
Der bekannte SUSE Unterbau samt KDE – Desktop wird durch verschiedene Programme ergänzt, die den Weißkitteln die Arbeit erleichtern sollen. Continue reading “openSUSE:Medical – Linux für Ärzte” »

Gnome 3 – Was lange währt…

Was gab es nicht schon Verzögerungen um die Version 3 des beliebten Linux Desktop Gnome. Bereits im Herbst 2009 wurde der ursprüngliche Release – Termin von März 2010 auf Oktober 2010 verschoben. Um danach im Sommer 2010 nochmals nach hinten geschoben zu werden. Beide Male wurde die mangelnde Stabilität des neuen Desktops als Grund angegeben.
Nun ist es soweit und das Gnome Team lässt sich zum ersten Mal ausführlich in die Karten schauen: Im April 2011 soll Gnome 3 endlich ausgeliefert werden.
Doch was wird der neue Gnome Desktop bieten? Der Morast warf einen Blick unter die Haube und räumt mit einigen Irrtümern auf, die sich in letzter Zeit im Internet breit gemacht haben. Continue reading “Gnome 3 – Was lange währt…” »

Ubuntu One – Die Cloud für Windows

Ubunut One – Open Beta für Windows

Nachdem in den letzten Stunden die Nachricht, Ubuntu wolle auf „Rolling Release“, also auf kontinuierliche Updates, umstellen und so vom klassischen Release Zyklus abrücken, mächtig Staub aufwirbelte, wurde umgehend von Canonical dementiert. Das Gerücht entstammt einem missverständlichen Artikel auf The Register .
Viel erfreulicher dürfte da die Ankündigung sein, Ubuntu One auch für Windows Nutzer anzubieten. Für die Mausschubser unter den Lesern, die Ubuntu One noch nicht kennen:
Ubuntu One stelt jedem Ubuntu Nutzer kostenlos 2GB Speicherplatz in der Cloud zur Verfügung, dabei wird Ubuntu One selbstständig in das Filesystem integriert. Zusätzlich kann man weiteren Speicherplatz in 20GB Schritten kostenpflichtig hinzubuchen. Die Preise betragen momentan 2,99$ pro Monat oder bei jährlicher Bezahlung 29,99$.
Der Speicherplatz kann natürlich einfach als Dateiablage benutzt werden, sein volles Potenzial spielt die Cloud aber in anderen Bereichen aus. Das synchronisieren von Bookmarks, Kalendereinträgen und Co., gehört bei jeder Cloudanwendung zum guten Ton. Musikfreunde können über den Ubuntu One Music Store Mp3s (ohne DRM) erwerben und über die Wolke an verschiedenen Rechnern wiedergeben (via Rythmbox oder Banshee) oder an verschiedene Mobilgeräte synchronisieren. Für iPhone und Android gibt es zusätzlich Streaminglösungen im Angebot, die allerdings nach einer 30 tägigen Testphase mit 3,99$ zu Buche schlagen. Dafür kann man seine komplette Musiksammlung, sofern sie in der Cloud lagert, auf das Handy streamen.
Bei dieser Fülle an Möglichkeiten ist es umso erfreulicher nun einen Windows – Client nutzen zu können. Ein Segen für alle, die zu hause Ubuntu nutzen und am Arbeitsplatz einen Windowsrechner nutzen müssen. Zu den Windows – Features gehört die Synchronisation von Bookmarks und Kontakten. Im Windows – Client selbst ist Tomboy für Notizen und Banshee für Musik enthalten (Nebenbei eine gediegene Möglichkeit Banshee unter Windows zu nutzen, ohne selber compilieren zu müssen).
Um sich für den Ubuntu One Windows Beta – Test anzumelden, benötigt man nur die Email – Adresse, mit der man sich unter Ubuntu bei Ubuntu One anmeldet.
Hier geht es zu Feature List, Bugtracker und Beta – Anmeldung.

Quo vadis Ubuntu?

Im Lager der Linux – Distribution Ubuntu bleibt momentan kein Stein auf dem anderen. Kurz nach dem Release von Ubuntu 10.10 gab Ubuntu – Mäzen Marc Shuttleworth auf der Ubuntu Developer Summit bekannt, mit dem kommenden Release 11.04 Natty Narwhal werde Ubuntu komplett von Gnome auf Unity wechseln.
Unity wurde ursprünglich für die kleinen Displays von Netbooks geschaffen und soll nun in angepasster Form den Sprung auf Desktop Computer schaffen. Auf der Summit wurde als Begründung die Verzögerungen rund um Gnome 3.0 genannt. Verfolgt man in den letzten Wochen verschiedene Äußerungen, sowohl aus dem Canonical – Lager als auch aus der Gnome – Ecke, wird deutlich wie tiefverwurzelt die Differenzen zu sein scheinen.
Canonical will auf Gedeih und Verderb globale Menüs durchsetzen, die in der Nutzergemeinde alles andere als euphorisch betrachtet und demnach auch von Gnome abgelehnt werden. Der neue Gnome Fenstermanager Mutter stößt dagegen im Hause Ubuntu auf wenig Liebe, zu langsam, nicht performant genug lies man verlauten und verwies auf Compiz, den Unity – Fenstermanager.
Shuttleworth selbst äußerte Bedauern darüber, dass die Gnome Entwickler Zeitgeist nicht mehr Aufmerksamkeit im Gnome – Konzept einräumen. Shuttleworth hält das Speichern von Dateien in Verzeichnissen für zu fehleranfällig und nicht mehr zeitgemäß. Zeitgeist soll hier neue Wege eröffnen und Daten anhand von Aktivitäten verwalten und aufbereiten. Für Ubuntu soll Zeitgeist in Verbindung mit einer Suchroutine die klassische Dateiverwaltung ablösen.
Auch wenn Shuttleworth schnell zurückruderte und bestätigte, dass die Gnome Shell jederzeit aus den Paketquellen nachinstalliert werden kann, nahm die Ubuntu Gemeinde die Äußerungen mit, höflich formuliert, gemischten Gefühlen auf. Seitdem will der Begriff „Fork“ nicht mehr aus den Diskussionen verschwinden.
Abseits der teilweise polemisch geführten Debatte um Unity und Gnome, hat Canonical eine Liste der Programme veröffentlicht, die in Ubuntu 11.04 beinhaltet sein werden.
Nach dem spektakulären Fork von Open Office und Libre Office wird letzteres sehr wahrscheinlich im Natty Narwhal enthalten sein. Auf Grund der nicht zueinander passenden Release Zyklen und Problemen mit der Integration in das Global Menü wird Google Chrome nicht der neue Standardbrowser von Ubuntu, sondern der Firefox in Version 4.
Die Entscheidung ein weiteres Produkt der Mozilla Foundation in Ubuntu einzubauen wurde vertagt: Thunderbird wird Evolution nicht ersetzen, da es noch Probleme mit der exchange Unterstützung und der Integration in das App – Menü gibt.
Banshee soll Rythmbox ersetzen, sofern es möglich ist, Banshee so zu verkleinern dass es mit auf die Distributions – CD passt.
Das Gnome Wörtebuch wird ersatzlos gestrichen, hinzu kommt dafür Oneconf. Oneconf speichert Software – Informationen und synchronisiert diese mit anderen Computern über die Ubuntu One Cloud.
Stichwort Ubuntu One: Über die Cloud soll es auch möglich sein Anwendungen, die man über den Software – Manager erwerben kann, zwischen verschiedenen Systemen abzugleichen.
Zusätzlich zu den Software – Änderungen, wurde der Release – Zyklus von Ubuntu abgeändert:

Ubuntu Release Zyklus

    2. Dezember, 2010 – Alpha 1 release
    3. Dezember, 2011 – Alpha 2 release
    3 März, 2011 – Alpha 3 release
    31. März 2011 – Beta release
    21. April, 2011 – Release Candidate
    28. April, 2011 – Final Release Ubuntu 11.04

Für Mutige gibt es hier Iso – Dateien der pre-alpha Daily Builds, die nicht auf einem Produktivsystem eingesetzt werden sollten.
Wer seine bestehende Installation von Ubuntu 10.10 aus Repositories updaten möchte geht wie folgt vor, nachdem Fremdquellen deaktiviert sind:

sudo sed -i 's/maverick/natty/g' /etc/apt/sources.list

sudo apt-get update && sudo apt-get dist-upgrade

Hat alles geklappt, sorgt ein
$ cat /etc/lsb-release
für folgende Anzeige:
DISTRIB_ID=Ubuntu
DISTRIB_RELEASE=11.04
DISTRIB_CODENAME=natty
DISTRIB_DESCRIPTION="Ubuntu natty (development branch)"

Die Entwicklung rund um Ubuntu wird bis April nächsten Jahres bestimmt spannend zu verfolgen sein. Auch wenn Canonical einen eigenen Weg mit Unity geht, sollte man Ubuntu als solches eine Chance geben. Wer möchte, wird die heißgeliebte Gnome – Shell nachinstallieren könne. Ich persönlich rechne, analog zu Kubuntu mit einem Gubuntu oder ähnlichem. Sehr gespannt bin ich auf die Entwicklung rund um Zeitgeist, erste Demonstrationen wecken doch meine Neugier, vielleicht ist es wirklich an der Zeit, im Dateimanagement neue Wege zu beschreiten. Es wäre nicht das erste Paradigma, das in den letzten Jahren gefallen ist.

Grub Error bei Update von Ubuntu 10.04 auf 10.10

Der 10.10.10 10:10 Uhr ist nicht nur ein binärer Traum von einem Datum, es erschien auch die neue Ubuntu Version.
Leider scheint das eigensinnige Erdmännchen seinem Namen in manchen Fällen alle Ehre zu machen. Hat man in einer bereits installierten Ubuntu Version < 10.10 Grub verändert, scheint es mitunter zu Problemen nach der Installation zu kommen. Ich wurde nach dem dem Update folgenden Neustart mit folgender Fehlermeldung begrüßt: Fix Symbol ‘grub_puts’ error not found
Es scheint also den Bootloader zerlegt zu haben.

Die Lösung:
Für die Desktop – Version von Ubuntu benötigt man eine Live – CD (von Ubuntu). Benutzer der Netbook Edition brauchen einen bootbaren USB Stick mit einer Ubuntu Version. Unabhängig davon, ob man eine Live – CD oder einen USB – Stick benutzt, ist die weitere Vorgehensweise identisch.

Nachdem der Bootvorgang vom Live Medium abgeschlossen ist, ruft man das Terminal auf.

Um festzustellen, auf welcher Partition Ubuntu installiert ist gibt man folgendes ein:
sudo fdisk -l

In der folgenden Auflistung sucht man seine Linux – Partition aus, im folgenden nehme ich an das Ubuntu auf sda1 installiert ist.

Um fortzufahren muss man nun zu nächst die Linux Partition ins Live – System mounten. Das funktioniert wie folgt:
sudo mount /dev/sda1 /mnt
Danach müssen die Verzeichnisse dev, proc und sys eingebunde werden:
sudo mount --bind /dev /mnt/dev<br>
sudo mount --bind /proc /mnt/proc<br>
sudo mount --bind /sys /mnt/sys<br>

Wenn bis hier hin alles geklappt hat, kann man mit chroot vom Live auf das zu reparierende System wechseln. Das funktioniert mit chroot:
sudo chroot /mnt

Jetzt sollte man zu erst feststellen, ob noch eine Grub Installation gefunden wird, das geht folgendermaßen:
sudo apt-get install grub-pc
Wenn soweit alles seine Richtigkeit hat, kann man eine neue Grub Konfigurationsdatei schreiben:
grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg

Im letzten Schritt muss nun Grub neu installiert werden. Achtung:Bei der Installation muss nicht die Partition sondern die Festplatte ausgewählt werden! Deshalb sda nicht sda1!
grub-install /dev/sda

Nachdem man diese Schritte durchgeführt hat, kann das Livesystem beendet werden und normal von der HD gebootet werden.