Archiv für den Monat: Juli 2011

Open Source Planetarium: Stellarium

StellariumEs muss nicht immer Google sein. Auch wenn der Suchmaschinenbetreiber mit Google Sky eine beeindruckende Webanwendung für alle Sternengucker geschaffen hat, die vor allem durch die Einbindung der Hubble Showcase Bilder überzeugt, gibt es Alternativen.

Eine quelloffene Alternative, mit viele Funktionen ist z.B. Stellarium. Man sollte sich nicht von den niedrigen Versionsnummern täuschen lassen, Stellarium ist ein ausgereiftes Stück Software und für Windows, Unix und Mac Os X erhältlich.

Welche Funktionen bietet Stellarium?
Das Astronomieprogramm Stellarium bietet in seinem Standardkatalog über 600000 Sterne und kann Zusatzkataloge mit weitere 210 Millionen Sternen einbinden.

Die Grundfunktion ist denkbar einfach: Beim Start gibt man seinen Standort ein, default ist Paris, und bekommt den Sternenhimmel über seinem gewählten Ausgangsort angezeigt. Zeit und Datum lassen sich dabei frei wählen. Verschiedene Filter eröffnen einen neuen Blick auf den Sternenhimmel, so lassen sich z.B. Zoomfaktor (Fernglas, Sternwarte) oder Lichtverschmutzung einbeziehen. Auch verschiedene Himmelsereignisse lassen sich simulieren, von Meteoritenschauern bis zur totalen Sonnenfinsternis ist alles dabei.

Ein wirkliches Highlight ist die quasi fotorealistische Simulation des Sonnenauf- und untergangs. Auf jeden Fall einen Blick wert.Stellarium Sternenhimmel

Astrologiebegeisterte können über beliebige Sternenhimmel einen Layer mit mythologischen Informationen (u.a. westlicher, chinesischer, alt-ägyptischer, polynesischer Kulturkreis) legen und sich so die verschiedenen Sternenbilder und ihre Deutung näher bringen lassen.
Auch gibt es die Möglichkeit zu verschiedenen Planeten zu springen. Auf dem Mars finden sich nicht nur Spuren der Mars-Rover, auch die Sonde selber kann begutachtet werden.
Was Stellarium von Anwendungen wie Google Sky unterscheidet, ist die Möglichkeit auch im professionellen Umfeld genutzt zu werden. So gibt es die Möglichkeit die Bilder von Stellarium auf verschiedenen Wegen auszugeben: Von stereoskopischen Bildern bis zur Fischaugenprojektion oder einer gesonderten Ausgabe für die Projektion auf Kuppeln, wie sie in einem Planetarium üblich sind reicht die Bandbreite.
Stellarium Sternenbilder

Bei dieser Bilderflut etwas verwunderlich: Besitzer von Monitoren oder Laptops mit großem Display/ Widescreen schauen in die Röhre. Wer die volle Breite seines Bildschirm nutzen möchte greift zu einem Texteditor der Wahl und öffnet die config.ini.
Die Werte für screen_w und screen_h definieren die Breite und Höhe der Bildschirmausgabe.

Was lange währt… Putty 0.6.1

Vier Jahre sind ins Land gegangen seit die letzte Version von Putty, dem beliebten SSH Client – Terminal veröffentlicht wurde. Unverhofft wurde nun vor ein paar Tagen Version 0.6.1 von Putty veröffentlicht.

Gerade unter Windows erfreut sich Putty großer Beliebtheit, kann man mit dem Programm doch Terminal – Sitzungen auf entfernten Servern starten. Dabei unterstützt Authentifizierung mit SSH, Telnet und Rlogin.
Wer nach vier Jahren Entwicklungszeit nun eine Feature – Welle erwartet, wird enttäuscht werden. Natürlich finden sich neue Features, aber das Hauptaugenmerk dürfte den Bugfixes gegolten haben.

Zu den wichtigen neuen Features gehört mit Sicherheit die Unterstützung von SSH2 mittels GSSAPI und damit auch der Support von Kerberos. X11 Weiterleitung unter Windows funktioniert nun auch gegenüber einem lokalen X-Server, die passende X-Authority Datei voraus gesetzt.
Unter Windows 7 unterstützt Putty nun auch die Aero Oberfläche samt Jump Marks.
Für Unix Systeme kann Putty 0.6.1 mit GTK 2 kompiliert werden, was für´s Auge.
Eine komplette Liste der Änderungen findet sich in der Putty Mailingliste.

Ich persönlich bin in den letzten Jahren mit Putty 0.6.0 gut zurecht gekommen, hatte aber auch nicht mit komplizierten Settings zu tun, in denen ich Ports forwarden musste (wo Putty ja seine Schwächen hat(te?)). Als Unix User ist man verwöhnt was Terminals angeht, im Windows Bereich wird die Luft neben Putty schon dünn.
Bis Windows Vista konnte man auf HyperTerminal zurückgreifen, seit Vista ist HT aber nicht mehr enthalten und muss kostenpflichtig nachgerüstet werden oder auf die Windows Remote Shell zurückgegriffen werden. Ein winrs ?/ in die Eingabeaufforderung ermöglicht dies.
Telnet Clients gibt es wie Sand am mehr für jedes gängige Betriebssystem, auf Grund der Klartext-Übertragung von Passwörtern ist davon aber mittlerweile nur noch abzuwarten.
Bleibt zu hoffen, dass Putty 0.6.2 nicht wieder vier Jahre auf sich warten lässt.