Rockmelt im Beta-Test bei Der Morast

Dem Facebook Browser unter die Haube geschaut

Der neuste Buzz auf dem Browser – Markt gehört zweifellos Rockmelt. Der neue Stern am Browser – Himmel basiert, wie schon Google Chrome, auf dem Open Source Projekt Chromium. Damit hat Rockmelt den durchaus beeindruckenden Funktionsumfang und die Schnelligkeit mit der sie ausgeführt werden mit Chromium und Google Chrome gemeinsam. Zusätzlich wurde Rockmelt um einige Social Media Funktionen erweitert.

Hinter Rockmelt steht mit Marc Andreessen ein alter Bekannter. Der frühere Netscape – Gründer und Verlierer des ersten Browserkriegs unterstützt Rockmelt finanziell. Da Andreeseen unter anderem auch im Aufsichtsrat bei Facebook sitzt, wurde von Anfang an eine enge Verknüpfung zwischen Rockmelt und Facebook kolportiert, die jedoch vom Social Media Giganten stets geleugnet wurde. Wie glaubhaft das ganze ist, sieht man darin, dass die Anmeldung zur Closed Beta nur via Facebook Sign In möglich war.

Die Idee Soziale Netzwerke in den Browser zu integrieren ist nicht neu. Seit längerem gibt es mit Flock einen auf Mozillas Firefox basierenden Browser für die Millionen von Facebook – Dauernutzern. Meines Wissens hält sich die Verbreitung von Flock aber nach wie vor in Grenzen. Vielleicht ist die Zeit aber nun reif für einen Social Media Browser, wäre ja nicht das erste Mal, dass eine bekannte Idee, neu aufgemacht, zum Internet – Hype wird.

Doch nun endlich zum Test von Rockmelt:

Die Installation auf einem aktuellen MacBook verläuft problemlos, die .app Datei wird in den Appications Ordner verschoben und schon ist Rockmelt startbereit.
Rockmelt Facebook LogIn
Die Social Media Ausrichtung von Rockmelt wird beim ersten Start deutlich. Bevor man das eigentliche Browserfenster zu sehen bekommt, erwartet Rockmelt die Eingabe der Facebook LogIn Daten und danach die Freigabe als Applikation die auf Facebook zugreifen darf.

Natürlich ist diese Zugriffserlaubnis nötig um mit Rockmelt Updates und Co auf Facebook zu posten, ein bisschen mulmig wird einem schon, wenn man nicht nur seine Daten, sondern auch die seiner Freunde für ein Programm Dritter freigibt. Zwar haben die Rockmelt – Macher in Interviews gesagt, dass kein Schindluder mit den Daten getrieben wird, aber ob das wirklich so ist sei dahingestellt. Ich befürchte auf lange Sicht sind detailliertes Surfverhalten gekoppelt mit Klarnamen und weitergehenden Informationen aus dem Facebook – Profil zu verführerisch, um nicht irgendwo zusammengeführt zu werden. Ich möchte hier aber keine Datenschutzdiskussion führen, ich gehe davon aus dass jeder der sich in Sozialen Netzwerken bewegt über die Risiken und Datenschutzproblematik weiß und in Kauf nimmt.

Anschließend bietet Rockmelt die Möglichkeit aus den bisher installierten Browsern Favoriten zu importieren und Rockmelt zum Standartbrowser zu machen.

Die Startseite von Rockmelt ähnelt Google Chrom bzw. Chromium. Allerdings hat Rockmelt wieder ein separates Suchfeld und nutzt nicht ein universelles Feld. Die offensichtlichen Erweiterungen, die Rockmelt auszeichnen sollen, finden sich am rechten bzw. linken Rand, neben dem eigentlichen Browserframe.
Auf der linken Seite findet sich eine Übersicht mit Profilfotos der Facebook Freunde, ein kleines Icon symbolisiert ob die Person gerade online ist und bei mouseover wird die letzte gepostete Nachricht angezeigt. Welche Freunde angezeigt werden, kann man bequem über einen kleinen Button in der unteren linken Ecke auswählen.
Die rechte Leiste gehört u.a. dem eigenen Facebook – Profil und Twitter. Zusätzlich können dort kleine Apps oder Lieblingsseiten abgelegt werden. So werden z.B. Schlagzeilen Feeds von Spiegel Online und anderen großen Tageszeitungen oder Magazinen unterstützt und nahtlos integriert. An sich kein neues Feature, aber sehr übersichtlich umgesetzt.

Generell steht die Usability bei Rockmelt im Vordergrund: Man braucht praktisch keine Eingewöhnungszeit und findet sich auf Anhieb sehr schnell zurecht. Im ersten Test überzeugte mich vor allem, dass Rockmelt komplett mit Overlays arbeitet. So werden Suchergebnisse in einem über die gerade aktuelle Website gelegt und nicht auf die Suchergebnisseite weitergeleitet.
Einzig die erste Verbindung mit Twitter gestaltete sich schwierig, was ich aber eher der gewohnten abendlichen Twitter – Überlastung zuschreiben würde.
Alles in allem macht Rockmelt einen guten ersten Eindruck, was natürlich auch Chromium geschuldet ist. Ob man wirklich jederzeit seinen Social Graph im Blick haben muss, bleibt jedem selber überlassen. Wie sich Rockmelt im „test of time“ schlägt werde ich in den nächsten Tagen testen und hier aufbereiten.

Als Beta – Tester kann ich drei Invites für die Closed Beta aussprechen. Ich werde diese an Interessierte auf der neuen Der Morast Facebook Seite verteilen.

2 Gedanken zu „Rockmelt im Beta-Test bei Der Morast

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