Vim Maximum Awesome für Mac Os X

Vor knapp drei Jahren habe ich mich hier auf der Morast schon mit dem Thema Text Editoren für Mac Os X befasst. Wie die Zeit vergeht.. Doch was sind drei Jahre für einen Text Editor der in der Ursprungsfassung schon seit 1976 existiert? Richtig die Rede ist von Vi. Entwickler von Square haben nun ein Herz gefasst und unter dem wenig bescheidenden namen Vim Maximum Aweseome ein Paket aus Vim und einigen Erweiterungen gestrickt. Sinnvoll oder nicht? Der Morast testet.

Gerade ältere Semester, die erste Schritte in der Programmierung unter Unix Systemen gemacht haben, behandeln die Frage nach dem passenden Editor (Vi oder Emacs) gerne als Glaubensfrage. Ich bin seit jeher eher ein Anhänger von Vi, wie auch der eingangs erwähnte und drei Jahre alte Test des Mac Derivats Vim zeigt.

Was läge also näher für mich, als sich die Maximum Awesome Version von Vim einer genaueren Betrachtung zu unterziehen? Entstanden ist dieses Bundle im Hause Square, ein Bezahldienstleister. Prinzipiell bietet Vim Maximum Awesome nichts, was man sich nicht auch selbst stricken kann. Wie in dem oben verlinkten Artikel kurz angerissen lässt sich Vi(m) über Config Files komplett an die eigenen Ansprüche und Wünsche anpassen. In Maximum Awesome sind nur schon einige Anpassungen vorgenommen und zusätzliche Tools enthalten, die Vim zu einer vollständigen Entwicklungsumgebung ausbauen.

Die Darstellung in Vim selbst wird durch das bekannte und beliebte Solarized Scheme ersetzt. Dürften viele kennen, das Syntax Highlighting Schema gibt es für so ziemlich alle bekannteren Editoren, von XCode bis zu Visual Studio. Bevor man sich die Mühe macht und sich selbst in Vim ein Farbschema zusammen hackt, ist Solarized eine gute Alternative.

Vi ist schon etwas älter und ursprünglich ein reiner Texteditor. Größere Projekte mit Vim zu bearbeiten kann schon wehtun. Abhilfe schaffen hier drei sinnvolle Erweiterungen: NERD Tree erweitert Vim um einen File Browser der die Verzeichnisstruktur als Baum in Vim darstellt. Sehr sehr sinnvoll.
iTerm2 würde ich auch noch unter die must have tools einordnen. iTerm2 ersetzt das normale Mac Os Terminal durch eine erweiterte Funktion. Unterstützt werden mehrere Terminal Kacheln, Komfortfunktionen wie Suche und Auto Complete, Copy & Paste Histroy und vieles mehr. Für den vollen Funktionumfang und auch für einen Stand Alone Download lohnt der Blick auf die iTerm 2 Website.
tmux – oder terminal multiplexer wird wahrscheinlich nicht von jedem benötigt. Das Programm ermöglicht es mehrere Programme in einem Terminal laufen zu lassen, neu zu positionieren und auch im Hintergrund weiter aktiv zu halten.
Last but not least ergänzt Maximum Awesome eine GIT Anbindung direkt im Vim, was im Alltag bestimmt nicht zu verachten ist.

Wer sich Maximum Awesome selber genauer ansehen möchte kann dies auf der Git Hub Seite tun. Dort stehen alle Ressourcen zum Download zur Verfügung.

Fazit

Ein Fazit zu finden fällt mir nicht ganz leicht. Vim hat natürlich auch in der Maximum Awesome Version nichts von seinen Trademarks eingebüßt. Alles in allem ist Vim immer noch mein Lieblingseditor, den ich für alltägliche kleinere Programmierungen nach wie vorn begeistert nutze.
Ob man Vim nun bis zum Funktionsumfang einer IDE erweitert muss wohl jeder selbst entscheiden (Es gibt ja auch den umgekehrten Weg und Vim z.B. in Eclipse einzubinden). Wenn ich einmal größere Projekte angehe nutze ich meist Eclipse oder andere Entwicklungsumgebungen, die alles in einem Guss bieten.
Die Erweiterbarkeit von Vim ist ohne Frage toll und eins der Features, die Vim so sympathisch machen. Ich Frage mich nur, ob Menschen die den Funktionsumfang von Maximum Awesome Vim wirklich ausschöpfen können nicht so wie so über das Know How verfügen, sich Vim an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und mit einer wirklich maßgeschneiderten Lösung nicht besser fahren? Natürlich kann man auch Maximum Awesome Vim wieder an die eigenen Bedürfnisse anpassen, aber ob dies lohnt?