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Google Maps für den Körper – Google Body Browser

Selten hat ein Unternehmen so viele Innovationen innerhalb so kurzer Zeit auf den Markt geworfen wie Google in diesem Jahr. Allen voran natürlich das Kernsegment, die Google Suche. Da momentan an jeder Ecke ein Jahresrückblick mit Google – Schwerpunkt lauert, möchte ich das vergangene Jahr auch nicht rekapitulieren, sondern viel mehr auf ein sehr schönes Projekt hinweisen, dass sich in den Tiefen der Google Labs findet: Der Google Body Browser.
Google Body Browser
Am besten beschreibt man den Body Browser als Google Maps für den Körper, der erstaunliche, gerenderte Einblicke in die Strukturen des Körpers ermöglicht. Bevor man einzelne Nervenfaser zurückverfolgen oder in das Herz – Kreislauf System eintauchen kann, muss man allerdings einen Browser mit WebGL – Unterstützung bemühen.
WebGL wird erst in den nächsten Hauptreleases der großen Browser implementiert sein, weshalb man momentan auf frühe Beta bzw. Entwicklerversionen zurückgreifen muss.
Dabei steht je nach Vorliebe Firefox, Chrome/Chromium und Webkit/Safari zur Verfügung.
Wer Firefox den Vorzug gibt, besorgt sich die Firefox 4.01 Beta oder den aktuellen Nightly Build.
Nach der Installation ruft man in der Adresszeile mit about:config die Konfigurationsseite von Firefox auf. Die Firefox Config ist sehr umfangreich, weshalb man am besten nach „webgl“ sucht und den Eintrag „webgl.enabled_for_all_sites“ auf true setzt. Damit Firefox WebGL darstellen kann, müssen OpenGL – Treiber mindestens in der Version 2.1 installiert sein.

Für Apple – Nutzer bietet sich die Entwicklerversion von WebKit, auf der Safari basiert, an. Nach dem Download muss WebGL über das Terminal mit folgendem Kommando aktiviert werden.
defaults write com.apple.Safari WebKitWebGLEnabled -bool YES

Kein Browser erfährt so viele Updates wie Chrome bzw. das zugrunde liegende Chromium Projekt. Dementsprechend performant sind auch die Nightly Builds.

Chromium für Mac Os X
Chromium für Linux 32bit
Chromium für Linux 64bit
Chrome für Windows

Auf Windows Systemen läuft die Installation normal durch und Chrome steht sofort mit WebGL Unterstützung zur Verfügung. UNIX artige müssen Chromium über das Terminal starten, um in den Genuss von WebGL zu kommen.
Dazu muss das entsprechende Zip – File gedownloaded und entpackt werden. Mit dem Terminal navigiert man in den Ordner, der die Chromium Dateien enthält.

cd Pfad/zum/Ordner

WebGL aktiviert man nun unter Linux mit:

./chrome --enable-webgl

und unter Mac OS X mit

./Chromium.app/Contents/MacOS/Chromium --enable-webgl

Wer jetzt noch experimentierfreudig ist und gern bessere Performance von WebGL erleben möchte, hängt zusätzlich noch

--enable-accelerated-compositing

Diese Funktion ist allerdings noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium und dementsprechend instabil.

Hat man die technische Hürde genommen und eine WebGL fähigen Browser installiert, kann die Reise in den menschlichen Körper beginnen.

Eine spärlich bekleidete junge Dame verliert nicht nur ihre Kleidung, nach und nach kann man die Haut, Muskeln, Knochen und Organe sichtbar machen und dann ausblenden, um die tieferliegenden Strukturen sichtbar zu machen. Die Sonderfälle Herz – Kreislauf System und zentrales und peripheres Nervensystem können separat eingeblendet werden. Body Browser

Die Steuerung erfolgt dabei genau wie bei Google Maps, durch einfaches herein- und herauszoomen. Möchte man spezielle Zusammenhänge sichtbar machen, kann man im Menü von vertikaler auf horizontale Steuerung umstellen. In diesem Modus lässt sich die Sichtbarkeit der einzelnen Strukturen einzeln steuern, unabhängig von der Tiefe und möglichen Überlappung.

Als besonderes Schmankerl für die medizinischen Berufe oder Studenten der selbigen, kann man auf jeder Ebene die fachspezifischen Bezeichnungen der Strukturen einblenden.
Body Browser Details
Selbstredend kann der betrachtete Körper zu jeder Zeit in jeder Ebene frei rotiert werden, so dass man z.B. einem Blutgefäß durch den Körper oder dem Verlauf von Nervenfasern hinter Muskeln folgen kann.