Conrad Adventskalender Tag 12

Wir haben Halbzeit und ein neuer Widerstand verhilft uns zu dem klangvollen Versuch Elektrofeld – Sensor

Zwischenfazit zur Halbzeit

Der zwölfte Versuch am zwölften Tag steht an, Zeit um ein kleines Zwischenfazit zu ziehen.
Ich für meinen Teil fühle mich von dem Conrad Adventskalender bisher sehr gut unterhalten und werde auch nächstes Jahr wieder dabei sein, soviel ist sicher.
Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass die Bastelei mit LED, Widerständen und Co. ein bisschen gepackt hat und ich mich in Zukunft mehr mit der Materie beschäftigen werde. Daher kann ich Conrad schon gratulieren, das anfixen über den Kalender hat funktioniert. Was für ein Projekt ich angehen werde, wird an dieser Stelle noch nicht verraten, aufmerksame Leser werden aber einen educated guess abgegeben können, wie es so schön in der Fernsehwerbung heißt.

Bei allem Spaß, den der Kalender mir und offensichtlich auch anderen gemacht hat, gibt es auch einige Kritikpunkte. Strategisch empfinde ich den fimmeligen Batterieanschluss nach wie vor als No-Go, gerade an den ersten Tagen kann so etwas dafür sorgen, dass der Kalender direkt in den Müll wandert.
Mag man drüber hinwegsehen oder auch nicht, schwerwiegender sind da schon die Versuchsbeschreibungen und Skizzen.

Ich zitiere gerne noch einmal die Verpackung:

Vorkenntnisse sind nicht nötig […]
Am Ende besitzen auch Einsteiger Grundkenntnisse in Sachen Elektronik und Schaltungen[…]
Eine ideale Möglichkeit auch junge Leute für dieses spannende Thema zu begeistern.

Um den skizzierten Versuchsaufbau auf die Steckplatine zu übertragen sind vielleicht keine Grundkenntnisse von Nöten. Wer mit Lego spielen kann, wird das im Prinzip hinbekommen. Deshalb funktioniert der Versuch aber noch lange nicht. Der Versuch von Tag 6 hat eindrucksvoll gezeigt, dass ich nicht der Einzige war, der nicht auf die Idee gekommen wäre die Drähte abzuisolieren. Natürlich war das den bewanderten Usern klar, aber am oben zitierten Anspruch scheitert Conrad mit den Versuchsbeschreibungen.

Ob ich nach Vollendung aller 24 Versuche wirklich über Grundkenntnisse in Elektronik verfüge, möchte ich auch bezweifeln. Klar, ich weiß eine LED knallt durch wenn ich sie direkt an eine Batterie halte, ich weiß dass eine LED auch als Photosensor arbeiten kann. Aber das sind ja keine Grundkenntnisse. Nur weil ich weiß, dass ich gelben Schnee besser nicht esse bin ich auch noch lange kein Ökotrophologe.
Klar, der Kalender ist kein Lehrbuch, sondern verfolgt einen spielerischen Ansatz, aber ab und zu sollte man sein Marketinggesabbel schon einem Realitätscheck unterziehen (und das sage ich als jemand der in der Branche arbeitet).

Der Elektrofeld – Sensor

Nichtsdestotrotz macht der Kalender Spaß und hiermit soll es auch genug sein. Kommen wir zum eigentlichen Versuch.
Wie im Anreißer erwähnt, Bauteil Nummer 12 ist ein Widerstand, mit 4,7 kΩ ein alter Bekannter der sich schon zwei Mal in unserer Bauteilsammlung findet.

Conrad Adventskalender Bauteil 12

Conrad Adventskalender Bauteil 12

Der Versuchsaufbau geht schnell von der Hand, ein gewisser Lerneffekt kann also doch attestiert werden.
Der Clou am heutigen Aufbau ist der 10 MΩ Widerstand, der als Antenne oder Sensor fungiert. Die Antenne reagiert auf Änderungen des sie umgebenden elektrischen Feldes und schaltet diesem folgenden eine der beiden LED an und die andere aus.
Die Änderung bei fast jedem Schritt, die im Versuchsheft beschrieben wird, konnte ich zwar nicht reproduzieren, aber es lohnt sich mit der Antenne mal in die Nähe eines Lichtschalters, Monitors oder Stromkabels zu gehen.

Conrad Versuch Tag 12

Conrad Versuch Tag 12

4 Gedanken zu „Conrad Adventskalender Tag 12

  1. Miss Sophie

    Ich melde mich auch mal, nachdem ich hier schon ein paar Tage mitlese und der Tipp mit den blanken Drähten meinen Spaß am Kalender gerettet hat! 🙂
    Beim heutigen Tag konnte ich den Effekt mit den Schritten auch nicht nachvollziehen. Was großen Einfluss zu haben schien, war eine Bewegung mit den Fingern UNTER der Steckplatte, auf Höhe der beiden LEDs. Dies führte zu einem Blinken, sogar dann, wenn man die „Widerstands-Antenne“ komplett aus der Platte entfernte… Hatte jemand einen ähnlichen Effekt? Ich glaube, mein Versuchsaufbau war ansonsten korrekt.

  2. stm

    Ich kann den Ausführungen zur didaktischen Qualität nur zustimmen. Ich habe bzw. hatte durchaus ein ganz klein wenig Ahnung. Aber ohne die ein, zwei Blogs und vor allem ohne Wikipedia hätte ich vieles nicht wirklich verstanden. Früher ohne WP hätte es dazu dann schon eines Elektrotechnik-Buches zu hause bedurft – aber gerade das sollte der Produkt-Beschreibung von Conrad nach ja nicht der Fall sein.

  3. Holger

    Das mit den Laufen und es Blinkt ist bei mir auch nicht so. Ich denke mal vieles hängt vom isolierenden/nichtisolierenden Fußboden/Schuhwerk ab. Laminat, Parkett, Fließen Teppich, Auslegware, Gummi… alles reagiert anders. Aber am Basteltisch mit den Füßen trampeln funzte.
    Stromleitungen reagierten auch nur direkt bei Verlängerungskabel.

  4. mischka

    Dieses Experiment macht mir bisher am meisten Spaß. Ich habe mit einem Plastikstab („Laserschwert“ meines Patenkindes) über der Schaltung gewedelt, wie mit einem Zauberstab 🙂 Lustig. Eine coole Idee für einen Sensor, könnte mir vorstellen, damit RGB-LEDs anzutreiben, die beim beherzten Schwung mit dem Zauberstab ihre Farbe ändern oder so. Ein nettes Spiel für kleine und große Kinder 🙂

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