Ein viertel der Türchen des Conrad Adventskalenders sind offen, dann muss wohl Nikolaus sein. Hinter der sechsten Klappe erwartet uns ein Schalter, der den Aufbau von gestern ergänzt.
Bevor ich hier jedoch ins Detail gehe, möchte ich mich an dieser Stelle einmal bei den Lesern und vor allem bei den Kommentar-Schreibern bedanken! Gerade letztere geben sich untereinander (und mir) Tipps zu den Versuchen, erklären Zusammenhänge, usw. Vielen Dank!
So, nun aber zu den Herausforderungen von Tag 6:
Türchen auf und leer? Nein, bei genauerem Hinsehen versteckt sich das Bauteil des heutigen Tages in der Wand zum Nachbartürchen. Ich frage mich langsam, was für einen Ritt mein Kalender hinter sich hat, dass die Bauteile in der Pappe stecken?
Das Objekt der Begierde ist ein keramischer Kondensator, der Spannung halten kann und im Versuch als Schalter fungiert. Zum ein und ausschalten reicht es das gute Stück an den Kontakten zu berühren und das Licht geht aus und bleibt aus. Durch die Bauart (die im Heft für Daus, also auch für mich kurz erklärt wird) können binäre Informationen in Form einer Spannung gespeichert werden, an und aus eben. Daher rührt auch der Name des Experiments: Ein digitaler Speicher.
Der Versuchsaufbau ist eine Erweiterung von gestern und ich habe deutlich mit meinen Fingern zu kämpfen. Mal ehrlich, hat irgendjemand den Draht der so halb diagonal vom keramischen Kondensator nach links oben geht noch ohne Pinzette in die geplante Öffnung bekommen?
Nach ein bisschen mehr Fummelei mit besagter Pinzette sieht der Aufbau bei mir so aus:
Komischer Weise hat der Schalter bei mir genau einmal funktioniert. Aktuell lässt sich der Versuch nicht mehr ausschalten. Ich meine leichtes Knistern gehört zu haben. Falls einer der Kommentatoren einen Tipp hat, you´re welcome. Ansonsten muss ich mich wohl auch mal auf den Weg zu Conrad machen.
So wie du es aufgebaut hast, kann es nicht funktionieren. Die Anleitung im Heft meint es wohl so, dass die Drähte wie bei Experiment am Tag 3 als Schalter fungieren sollen, also ein Draht abisoliert und dann mit dem längeren Draht, der zum Kondensator führt, den jeweiligen „Schalterdraht“ berühren. Du kannst aber auch die kurzen Drähte jeweils von der + -Leitung und der – Leitung weglassen und den langen draht kurz entweder in die + oder in die – Leitung stecken.
Vielen Dank fuer Deine erhellenden Worte, dank derer ich den Versuch ordentlich zusammenbauen konnte. Leider ist die Anleitung im Kalender relativ knapp gehalten, vor allem, wenn es um Erklaerungen fuer den elektrotechnischen Laien (wie mich) geht. Vielleicht kannst Du hier Klarheit schaffen: ist es richtig, dass der Kondensator letztlich regelt, wie der Strom fliesst? Naemlich je nach Ladungszustand des Kondensators durch die LEDs (die dann leuchten) oder eben nicht, er also sozusagen das CMOS-Bauteil schaltet?
Nicht die Anschlüsse am Kondensator sind der Schalter, sondern, die beiden Drahtpaare, die in oben und unten jeweils in den „Spalten“ 4+5″ stecken. Durch Überbrückung der Drahtpaare oben mit dem Finger wird der Kondensator entladen (LEDs gehen aus). Durch Überbrückung der Drahtpaare unten gehen die LEDS an.
Offensichtlich müssen die Drähte dafür abisoliert sein (Analog Tag 3).
Aus der Versuchszeichnung geht das leider nicht hervor.
Ich habe hier ein Bild hochgeladen, womit es etwas deutlicher wird:
http://i.imgur.com/AlTc9.jpg
Danke für das Foto und die Erklärungen. Ich wär ja nie auf die Idee gekommen hier blanke Drähte zu nutzen…
Man kann die Schaltung auch etwas anders aufbauen. Dann wird es klarer:
Es geht im prinzip darum, den Pin 6 einmal an + und einmal an – anzuschließen. So kann man den Kondensator aufladen und wieder entladen. Folgender Umbau: Alle roten drähte bei Pin 6 (unten der 2. von rechts) raus. Außerdem die kurzen roten oben rechts und unten links.
Jetzt einen etwas längeren Draht an Pin 6 vom IC und dann abwechselnd direkt kurz an + oder an – halten. So geht die LED dann an und bleibt auch so lange an, bis man den anderen Pol benutzt. Das ist der Speichereffekt. Mit einem kurzen Impuls schaltet man die LED an und auch wieder aus und dazwischen „merkt“ sich die Schaltung den Zustand. Ist schwer zu erklären. Kann man hier auch Fotos im Kommentar einbauen? Oder kann ich dir ein Foto schicken, wo klar wird, was ich meine?
Auch dir vielen Dank für die Erklärungen. Fotos direkt hochladen geht nicht, du kannst Sie aber verlinken, wie Grey das über dir getan hat.
Du hast meinen Spaß an dem Adventskalender gerettet. Nachdem heute auch noch meine E-Techniker Kollegen nicht im Haus sind war ich schon ganz verzweifelt, aber jetzt tut’s auch meine Schaltung. Die Schaltung und ich haben auf der Arbeit schon neidische Blicke geerntet ;).
Danke für die Infos und das Foto.
ja mischka hat recht.
ich find dieses experiment total cool. durch den eigenen widerstand des fingers kann man die leds damit schon dimmen.
ich hab die drähte auf spalte3 komplett blank gemacht, damit ich sie mit dem finger berühren kann und auch die drahtenden von denen schiene 5. –> damit kann man mit diesen „fingerschaltern“ den kondensator dirakt laden und entladen.
–> der kondensator gibt das „durchlass-SIGNAL“ an den FET weiter und bestimmt damit wieviel eigentliche Spannung vonm Pin 14 zu den Dioden durchgelassen wird.
Danke an alle. Ich bin bisher verzweifelt. Dank dem Forum wird es langsam 😉
Hallo,
sorry, ich kapier’s immer noch nicht. Wieso wird der Kondensator entladen, wenn ich den linken Pin mit Plus verbinde? Dann müsste er doch eigentlich aufgeladen werden. Zudem ist doch dann das Gate direkt am Pluspol und die LEDs müssten direkt leuchten, egal was der Kondensator tut!? Wenn ich ihn hingegen an beiden Seiten mit Minus verbinde, woher bezieht er dann den Ladestrom? Irgendwie hab ich wohl ein Brett vor’m Kopf…
Irgendwie komme ich gedanklich noch nicht ganz mit dem Kondensator klar:
Schalte ich den Schalter „aus“, dann liegt 6 (G) und 14 beide am Pluspol der Batterie, der FET sperrt. Gleichzeitig ist der Kondensator „oben“ mit + und „unten“ mit – verbunden und wird entsprechend aufgeladen. Lasse ich den Schalter los, dann ist der obere, +-Teil des Kondensators mit 6 verbunden und für den FET ändert sich nichts, er liegt mit 6 und 14 an einem +-Pol.
Schalte ich den Schalter „an“, dann liegt über 6 (G) und 14 eine Schaltspannung am FET an, dieser wird leitend und über die LED, 13 und 14 wird der Kreis geschlossen.
Was passiert nun aber mit dem Kondensator? Er ist jetzt oben wie unten am – Pol angeschlossen. Wird er „beidseitig negativ“ geladen? Weil irgendwie muß ja, wenn ich den Schalter wieder loslasse, weiterhin an 6 ein – Pol anliegen, damit der FET weiter leitet, oder?