Opera ist so etwas wie der tragische Held unter den Browsern. Viele Funktionen, ohne die wir heute nicht mehr im Internet surfen wollen kommen ursprünglich aus dem Hause Opera. Der große Durchbruch gelang trotzdem nie. Jetzt soll ein neuer Unterbau auf Basis von Chromium und Blink den Erfolg bringen.
Die subjektive Geschichte von Opera
Bevor ich hier über die neue Version von Opera Next, sprich der Beta von Opera 15 schreibe, möchte ich einen kurzen Blick zurück werfen:
Es müsste ungefähr Mitte oder Ende der 90er Jahre gewesen sein, als ich das erste mal auf Opera aufmerksam geworden bin. Der sympathische Browser aus Skandinavien gewann schnell mein Herz mit Funktionen, die damals genial waren und andere Browser nicht zu bieten hatten, Stichwort Tabs. Aber auch die allgemeine Performance war besser als der seinerzeit handelsübliche Internet Explorer 4, der mit Windows 95 kam bzw. IE 5 mit Windows 98 / 2000.
Leider liefen frühe Versionen von Opera alles andere als stabil, so dass das Bezahlmodell von den Nutzern in Frage gestellt wurde. Opera besserte nach und veröffentlichte gleichzeitig eine Freeware Version, die Werbebanner einblendete. Hierbei gereichte den Skandinaviern zum Nachteil, dass zeitgleich ein neuer Stern am Browser-Himmel aufging, Firefox. Der Rest ist Geschichte…
Opera begeisterte zwar früh mit sinnvollen Features, wie tabbed browsing, Instant Messaging, Mail Client, Phising Filter, usw. aber ab Anfang bis Mitte der 2000er Jahre ging es mit der Popularität stetig bergab, 2013 soll der Marktanteil bei mageren 1,75% auf Desktop PCs liegen. Opera Mini hingegen ist eine Erfolgsgeschichte, laut eigenen Angaben über 30 Millionen Downloads machen Opera Mini zum erfolgreichsten Mobile Browser.
Opera Next
Bisher entwickelte Opera eine eigene Rendering und Java-Script Engine. Die kommende Version Opera 15 ändert dies. Mit der jetzt zum Download bereitstehenden Version Opera Next wird ein einschneidender Wechsel vollzogen. Statt Eigenentwicklung werkelt nun Googles Chromium und Blink unter der Haube. In der Vergangenheit nutzte Google für den hauseigenen Browser Chrome noch Webkit, seit April die Eigenentwicklung.
Aus Sicht von Opera keine schlechte Wahl, je nach Benchmark und subjektivem Empfinden gehört Chrome bzw. die verschiedenen Open Source Derivate zu den schnellsten und leistungsfähigsten Browsern am Markt.
Neue Funktionen für Opera 15
Neben der deutlich aufpolierten Optik, die Opera einen modernen Anstrich gibt, fällt als erstes der Wegfall der Suchleiste ins Auge. Wie die meisten modernen Browser nutzt Opera Next nun die Omnibar, sprich die Adresszeile ist automatisch auch das Suchfeld.
Speed Dail bleibt erhalten und sieht nun wie folgt aus. Anmerken möchte ich, dass die Vorauswahl von Opera stammt und nicht meinen Surfgewohnheiten entspricht. Ebensowenig wie das Hintergrundbild 😉
Discover ist eine Art News Aggregator, der aktuelle Themen aus dem Netz sammelt und übersichtlich darstellen will.
Stash ist im Prinzip eine aufgebohrte Lesezeichen-Funktion. Durch einen Klick auf das Herz in der Adresszeile werden einzelne Webseiten mit Screenshot in chronologischer Reihenfolge gespeichert. Mittels drag & drop können die einzelnen Lesezeichen zu Ordnern zusammen gefasst werden. Stash bietet Quasi eine optische Orientierung im Wust der Lesezeichen.
Neu ist auch der Wegfall des integrierten Mail Clients. Dieser ist nun als separater Download erhältlich.
Opera Next steht ab sofort zum kostenfreien Download für Mac und Windows bereit. Dabei sollte man aber beachten, dass Opera Beta – Versionen Next nennt. Es kann also sein, dass der Browser Fehler verursacht oder abstürzt, auch wenn ich im Testbetrieb nichts feststellen konnte. Die finale Version wird Opera typisch unter Opera 15 erscheinen.
Zum Download von Opera Next für Mac OS
Zum Download von Opera Next für Windows
Zum Download von Opera Mail für Windows
Zum Download von Opera Mail für Mac OS