Social meets local

Der Buzz um Google Hotpot

Wenn man den SEO Demagogen glauben schenkt wird 2011 das Jahr der lokalisierten Suche. Zeitgleich mit bzw. durch die Einführung von Google Instant rückten die lokalen Suchergebnisse jetzt schon mehr in den Fokus. Gibt man zum Beispiel „Wet“ in die Eingabemaske ein, kommt nicht nur der Vorschlag „Wetter“ auch wird die IP Adresse herangezogen, um den Ort der Suchanfrage zu bestimmen und so den passenden Wetterbericht anzuzeigen. Ähnlich verhält sich die Sache bei Suchanfragen nach Restaurants, Handwerkern und Co. . Soweit nichts Neues und entsprechende Tipps zur placesbezogenen On- und Off – Page Optimierung habe ich hier auf Der Morast schon hinlänglich gegeben.
Pünktlich zum neuen Jahr werden die lokalen Suchergebnisse von Google nochmals aufgewertet. Momentan nur im us – amerikanischen Raum, aber wie die Erfahrung zeigt dauert es nicht lange bis neue Features auch den Sprung über den großen Teich schaffen.
Schon im Sommer 2010 eingeführt, zwischen durch umbenannt von „enchanted listings“ zu „Google tags“, können in ausgesuchten Städten nun gezielt AdWords auf Google Places bzw. in den Google Maps geschaltet werden. Dabei handelt es sich bei Google Tags um eine stark vereinfachte Version von AdWords, bei der nur eine sehr begrenzte Zahl Buchstaben zur Verfügung steht. Für mehr als eine direkte Call – to – action ist kein Platz, z.B. eine Tischreservierung in einem Restaurant.
Zusammen mit Google Boost wird damit endgültig Google Maps und Places für Werbetreibende erschlossen. Google Boost ist dabei der zweite Werbedienst den Google anbieten möchte. Boost wird über das Google Places Konto verwaltet und kann kaum angepasst werden. Weder Klickpreise noch Keywords, lediglich ein Budget kann festgelegt werden.
Welche Evolutionsstufen diese Dienste noch durchlaufen, bleibt abzuwarten. Da Google berechtigtes Interesse daran hat Places und Maps weiter zu monetarisieren, werden wir nicht mehr lange auf diese Features warten müssen.
Boost hin, Tags her – Der aktuelle Buzz gehört Google Hotpot.
Ausgelöst durch den heute veröffentlichten iPhone App ist Hotpot das Thema. Der Hotpot Dienst versucht sozial und lokal zu kombinieren. Voraussetzung ist ein Google Account und keinerlei bedenken was Datenschutz angeht: Damit alle Hotpot Funktionen richtig arbeiten muss u.a. die persönliche Surfhistory freigeben werden.
Hat man alle Bedenken über den Haufen geworfen, kann man mit Hotpot lokale Einrichtungen bewerten und an Freunde weiterempfehlen. Basierend auf seinen eigenen Bewertungen schlägt Google aber auch neue, bisher nicht besuchte Orte vor, die den Nutzer interessieren könnten. Naturgemäß sind die Empfehlungen dabei umso genauer, je mehr Daten und Informationen man von sich preisgibt.
Die Bewertungen, die von Nutzern bzw. Besuchern abgegeben werden, werden im Gegenzug auch auf Google Places veröffentlicht. Das Google Places Profil wird dabei um Zitate aus den Bewertungen und ein Award System erweitert. Benutzer können so Orte separat auszeichnen, z.B. ein chinesisches Restaurant als „best ever“.
Momentan ist Google Hotpot für deutsche Orte offiziell noch nicht veröffentlicht. So klappt es aber trotzdem:
Nach dem Aufruf der Hotpot Seite wird man auf Wunsch auf die englischsprachige Seite weitergeleitet. Gibt man nun die gewünschte Stadt ein, wird anhand von Google Places Einträgen ein Listing erstellt, in dem man Bewertungen lesen und schreiben kann.
Abzuwarten bleibt wann Hotpot offiziell außerhalb der USA vorgestellt wird. Ich glaube nicht, dass dies noch lange auf sich warten lässt. Google wird seinen Vorsprung vor Facebook Places und Twitter halten wollen und Nutzer frühzeitig an seine Dienste gewöhnen wollen. Interessant dürfte sein, ob und wie andere location based services wie Foursquare auf der einen Seite und Empfehlungsdienste wie Qype auf den Angriff auf ihre Kernkompetenzen reagieren werden.