Kalender und Versuch stimmen wieder überein. Alles super, wenn nicht die grünen LED wären.
So, 21. Tag im Dezember, 21. Versuch aus dem Conrad Adventskalender. Damit hab ich passend zum prä Weihnachtswochenende den Kalender eingeholt. Könnte alles so schön sein, wenn nicht die grünen LED wären. Ich hab es schon an anderer Stelle erwähnt, die grünen LED und ich – das wird keine Liebesbeziehung mehr. Ich hab schon überlegt, ob ich grundsätzlich eine Aversion gegen grün hab, aber da ist mir nichts eingefallen. Die grünen Dioden hatten einfach einen schlechten Einstand mit ihrem schwachen Licht im ersten Versuch und danach wurde es nicht besser…
Aber egal, unverzagt an den Versuchsaufbau gemacht und diese Schaltung erhalten:
Tja, die Frage ist was soll eigentlich passieren. Wenn man den Strom einschaltet? Ich bin ehrlich, ich versteh es nicht ganz. Im Versuchstext steht etwas von langsamen Blinker und schnellen Signalgeneratoren. Beim ersten lesen des Versuchstexts bin ich davon ausgegangen, dass die LED blinke sollen (haben sie ja in den letzten Tagen auch so schön gemacht).
Allerdings steht im Text das die Frequenz des Signalgebers bei 2kHz liegt, das wären 2000 Wechsel in der Sekunde, die sieht man wohl eher nicht mit den Augen.
Warum ich mir diese Gedanken gemacht habe? Ich bin davon ausgegangen das mein Versuchsaufbau falsch ist. Wenn ich Anschluss B berühre, sollen die LED erlöschen, tun sie bei mir aber nicht. Ich würde sagen Sie werden etwas gedimmt, leuchten aber weiter deutlich. Also hab ich entweder irgendetwas falsch aufgebaut oder ich bin ein schlechter Kondensator.
Berühre ich beide Anschlüsse soll die Frequenz auf 5 kHz erhöht werden, was wiederum zu einem helleren Leuchten führt. Dies funktioniert bei mir auch. Daher tendiere ich momentan zu „Ich bin ein schlechter Kondensator“.
Wie sind eure Erfahrungen mit Versuch 21? Klappt alles? Hab ich einen Denkfehler oder stimmt was mit meinem Aufbau nicht? Oder sind es doch die grünen LED?
Hallo, ist bei mir auch so dass die LEDs nur gedimmt werden anstatt auszugehen wenn ich den Anschluss B berühre. Wenn ich beide Anschlüsse berühre werden sie auch heller.
Ich kann deine Erfahrungen des heutigen Tages nur bestätigen. Wie das mit dem Berühren nur von Kontakt B funktionieren soll ist mir ein Rätsel. So wie ein Kondensator zwei Kontakte hat müssen wir auch noch wo anders an der Schaltung etwas berühren. Da ich auch keine feuchte Wohnung habe kann ich auch nicht darauf hoffen dass es Kriechströme hier gibt. Vielleicht hat der Entwickler die Schaltung in/an/mit einem geerdeten Gehäuse getestet. Jedenfalls wenn man mit der einen Hand den Minuspol (Schwarz) berührt und mit der anderen Hand Kontakt B, gehen die LEDs aus. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich dann als hochohmiger Widerstand oder als Kondensator auf die Schaltung wirke.
Schon gesehen? Der Entwickler des Kalenders hat sich auf deiner Startseite verewigt. 😀
Im übrigen ist mir heute ein Fehler der gestrigen Schaltung bei mir aufgefallen. Irgendwie hatte ich einen der 10M Widerstände durch einen 4,7K vertauscht. Vielleicht hat es deshalb bei mir nicht richtig ausgependelt.
Das mit dem Kondensator ist so: Ich bin die eine Platte, die ganze Welt die andere. Das geht sogar mit der Erde gegen den Rest der Welt. Kann man ausrechnen, sie hat ein paar Nanofarad, wenn ich mich richtig erinnere.
Hallo ihr Kondensatorenplatten,
ich kann mich dem allgemeinen Wehklagen anschließen. Meine LEDs zeigen das gleiche Verhalten.
Mir ist nur aufgefallen, dass durch mehr (helleres) Licht das Verhalten ein wenig verändert werden kann.
Schließlich haben wir ja gelernt, dass die LEDs auch als Lichtsensoren fungieren können, gelle?
Die Helligkeit der beiden LEDs wird dann noch durch den Lichteinfall auf die von Phil so geliebten grünen LEDs beeinflusst.
Gruß
Elektron
PS: ich habe mit für knapp 15 Euro neun verschiedene (!) Versuche bei derelektronikershop gekauft.
Damit verglichen kommt mir der Adventskalender überteuert vor.
@Elektron
>>ich habe mit für knapp 15 Euro neun verschiedene (!) Versuche bei derelektronikershop gekauft.<<
kannst du mal genauer sagen was du da gekauft hast? Ich finde da nichts dazu. Falls das zu sehr Werbung ist bitte Mail an compi67 AT arcor.de
Allgemein! Ich bin leider erst dieses Jahr auf die Existenz des Conradkalenders aufmerksam geworden. Soviel zu deren Werbeauftritt. Von daher kann man ruhig nächstes Jahr Wiederholungen raus bringen. Das sehen die Dauernutzer gewiss anders. Ich weiß ja nun auch nicht ob der Kalender immer nur 10 Euro gekostet hat.
@ Burkhard
Es nützt aber nix wenn die Welt als zweite Platte keinen Kontakt zur Schaltung hat. Wenn ich auf einer Holzleiter (trocken) stehe kann ich locker die Phase von 220 Volt berühren ohne einen Schlag zu bekommen. weil die Erde (Welt) extrem gut von mir isoliert ist.
Das mit der Leiter ist ein gutes Beispiel. Wenn ich dann nämlich einen Phasenprüfer an die Leitung halte leuchtet er. Also fließt etwas Strom. Aber nur sehr wenig, weil die Frequenz mit 50 Hz klein ist. Man hat dann ca. 30 pF an 50 Hz und 230 V. Da fließt ein Strom von nur ca. 2,5 µA. Erst 1000-mal mehr könnte man spüren, aber die Glimmlampe im Phasenprüfer leuchtet schon. Aber ich habe mal den Antennenanschluss eines Amateurfunksenders angefasst, auch da war ich ansonsten völlig isoliert. Das gab dann einen heißen Finger, wegen Hochfrequenz und viel mehr Strom, vielleicht ein paar 100 mA
Bei der Kalenderschaltung 21 wird auch nur sehr wenig Strom für das Resultat gebraucht. Die ganze Schaltung selbst ist auch wieder eine Kondensatorplatte gegen Erde und hat vielleicht nur 10 pF oder weniger. Tatsächlich liegen dann im Betrieb zwei Kondensatoren in Reihe, ca. 30 pF und ca. 10 pF, macht ca. 7,5 pF. Wenn man die Steckplatine aber mit Erde verbinden würde, wäre die Wirkung der Berührung noch stärker. Denn dann wirken bei Berührung 30 pF statt 7,5 pF.
Übrigens habe ich mir so viel Theorie im Handbuch mit Absicht verkniffen, weil das leicht mal anstrengend wird. Ich schätze, dass die meisten Leute es einfach nur bauen wollen. Wenn dann Fragen auftauchen, umso besser. Dann fängt man an im Internet zu wühlen oder diskutiert mit Leuten. Erst kommt die Motivation, dann die Information. Das ist der Grund, warum die Texte im Kalenderhandbuch so knapp gehalten sind.
Das ist hier übrigens das fünfte Jahr seit 2008 mit so einem Kalender. Jedesmal ein anderes Thema und andere Bauteile, aber im Stil ähnlich. Manchmal gab es noch Schaltungswettbewerbe im Anschluss. Diesmal auch, man soll Hochfrequenzschaltungen mit dem 4007 erfinden, nicht ganz einfach.
Danke für die detaillierten Informationen. Das „mit dem Phasenprüfer leuchtet auf der Leiter“ kann ich aus Ermangelung einer Holzleiter nicht so schnell nachprüfen. Ich hätte meine Hand in den Briefkasten gehalten dass der Phasenprüfer nicht leuchtet.
Aber ich muss zugeben dass ich z.B. ein einfaches Radio (KW ?) ohne eine Batterie (aus einem Elektronikbaukasten) nicht wirklich begreifen kann. Dass alleine über die Funkwelle genug Energie für den Minilautsprecher ankommt, lässt schnell den Verdacht aufkommen an dem sogenannten Elektrosmog könnte wirklich was schädliches dran sein. Es mahnt mich zumindest, nicht all zu nah an Sendeantennen ran zugehen.
>>Ich schätze, dass die meisten Leute es einfach nur bauen wollen. Wenn dann Fragen auftauchen, umso besser.<< Das dürfte falsch geschätzt sein. Es gibt/gab noch mindestens einen zweiten Blog zu dem Kalender (https://plus.google.com/100830693351128765771/posts). Allerdings lässt der Betreiber seit dem Tag 15 nichts mehr von sich hören.
Jedenfalls wünscht man hier und dort genauere Infos zu den Schaltungen des Kalenders. Hinzu kommt dass diejenigen mit Problemen bei den Experimenten solche Blogs als die letzte Rettung ansehen. Es wäre auch schade wenn einer aus Frust schon am Tag 5 den Kalender weg wirft weil er bei seinem Problem mit der Schaltung keine Unterstützung findet. Gerade der Umgang mit MOSFETs ist doch etwas heikel. Mich würde mal interessieren wieviele 4007 Conrad im Dezember verkauft hat.
Allgemein freut es mich mit dem "Vater" des Kalenmders zu reden.